KOLIBRI am Deister

12. Januar 2022, gepostet in Projekte und AktionenWie spendet man Trost bei einem untröstlichen Verlust?

Triggerwarnung:

In diesem Artikel geht es um den Tod und Verlust geliebter Menschen. Dies kann Auslöser für schwierige Gefühle, Erinnerungen oder Flashbacks sein. Bei manchen Menschen können diese Themen negative Reaktionen auslösen.

Bitte sei achtsam, wenn das bei dir der Fall ist.

Der Tod – Ein schweres Thema für den ersten Blogbeitrag.

Die Entscheidung für dieses Thema fiel aus mehreren Gründen

  • Ich möchte diesen „Ehrenplatz“ des ersten Blogbeitrages einem ganz besonderen Menschen widmen. Sie hat für immer einen Platz in unseren Herzen und auch im KOLIBRI ganz persönliche Spuren hinterlassen.
  • Kein anderes Ereignis im letzten Jahr hat uns derart berührt. Der Verlust eines geliebten Menschen entzieht den Angehörigen und Freunden unvermittelt den Boden unter den Füßen. Große Trauer, Schmerz, Hilflosigkeit und vielleicht auch Wut rollen in unkontrollierten Wellen heran.
  • Und gleichzeitig liegt für uns in dieser unaussprechlichen Trauer ein Hauch von Hoffnung. Die unglaubliche Flut an Liebe und Anteilnahme, als Reaktion von Euch, spiegelt eine Gemeinschaft, die zusammenhält, auffängt und trägt. Diese Werte liegen uns sehr am Herzen und stärken ein Miteinander, das uns wie eine warme Decke behutsam einhüllt.

Worum geht es?

Ein ausnahmslos tragisches Ereignis hat uns im Sommer bewegt und lässt uns bis heute nicht los.

Eine Familie freut sich auf ein neues Geschwisterchen – die Schwangerschaft verläuft ohne Komplikationen und alles ist bereit für eine unkomplizierte Geburt.

Durch einen plötzlich eintretenden Notfall muss das Baby per Not-Kaiserschnitt geholt werden – mit einer fraglichen Prognose.

Die junge Mutter verstirbt.

Nach einigen Tagen stirbt auch das Baby.

Der Vater hat seine Frau und sein Kind verloren. Plötzlich ist er mit seinen Kindern, die ihre Mama und ihr Geschwisterchen verloren haben, alleine.

Natürlich gibt es Hilfe in der Familie und im Freundeskreis, aber auch die nahestehenden Menschen müssen den Verlust verarbeiten.

Uns ist bewusst, dass wir der Familie den Schmerz nicht abnehmen können.

Wir können ein offenes Ohr und helfende Hände anbieten. Da sein und versuchen Halt zu geben.
Aber auch Ruhe und Zeit, um das Geschehene zu verarbeiten sind wichtig.

Um ein kleines Zeichen der Unterstützung zu senden, haben wir die Spendenaktion „Kolibri hilft“ gestartet,

Unsere Intention war: etwas Zeit zu schenken. Für schöne Dinge, die Freude machen.

Mit diesem Spendenaufruf wollten wir – gemeinsam mit Euch – der Familie ermöglichen, sich den einen oder anderen Wunsch zu erfüllen. Zeit miteinander zu verbringen. Neue Erinnerungen zu schaffen. Zur Ruhe zu kommen.

Kein Geld der Welt ersetzt einen geliebten Menschen.

Kein Geld der Welt ersetzt einen geliebten Menschen.

Unglaublicherweise ist innerhalb kurzer Zeit eine Summe von über 5.400€ zusammengekommen! Das Geld haben wir selbstverständlich komplett an die Familie weitergegeben. Wir sind sehr berührt von eurer Anteilnahme und Hilfsbereitschaft.

Gerne möchte ich daher an dieser Stelle anonym einen Auszug eurer anteilnehmenden Worte veröffentlichen:

unglaublich und tragisch! wie nah das schönste das schlimmste im Leben beieinander liegen. Alle guten Gedanken gelten der Familie

anonym

„Von Herzen alles alles Liebe und viel innere Kraft für die bevorstehenden Herausforderungen des Lebens“

anonym

Mit tiefem Mitgefühl

anonym

… jedes Wort zu viel und doch zu wenig …

anonym

Wir wünschen ganz viel Mut und Kraft in dieser schweren Zeit!

anonym

Wir wünschen der Familie Trost und viel Kraft

anonym

Viel Kraft der Familie und allen, die ihr nahestanden.

anonym

Wir denken an Euch

anonym

Was für ein unfassbares Leid. Ich wünsche von Herzen viel Kraft für diesen neuen Weg.

anonym

Unheimlich viel Kraft und dem Glauben, dass beide trotzdem da sind auf eine andere Art.

anonym

„Ganz viel Liebe zu euch“

anonym

„…Worte können nicht ausdrücken, was jeden von uns umtreibt, wir möchten aber ausdrücklich noch unser tiefes Mitgefühl aussprechen…“

anonym

Alle guten Gedanken und liebevollen Wünsche für die Familie

anonym

Fassungslos! Unser herzliches Beileid! Viel Kraft und Mut für die nächste Zeit!

anonym

Die Familie hat den Spendenbetrag dankbar, sprachlos und gerührt entgegen genommen. Der Vater bat uns darum, Euch mitzuteilen wie viel ihm Eure Anteilnahme bedeutet.

In der alltäglichen Kommunikation werden Themen wie Tod, Trauer und Verlust oft gemieden. Und ja, es sind schwierige Themen, bei denen uns meist einfach die richtigen Worte fehlen.

Es gibt viele Ursachen für diese Sprachlosigkeit:

  • eventuell hast Du Angst davor, unsensibel zu wirken
  • möglicherweise hemmt Dich ein eigenes Trauma oder erlebter Verlust
  • Du bist unsicher darüber, was den Trauernden Halt geben könnte
  • und manchmal fehlt Dir im hektischen Alltag die Zeit um genau hinzuhören

Ebenso gibt es Wege aus dieser Stille:

  • Zunächst einmal annehmen, was ist. Trauer ist wichtig. Sie benötigt ihren Raum und Zeit um zu sein.
  • Einfach nur da sein und ein offenes Ohr haben. Manchmal ist zuhören hilfreicher als jedes gesprochene Wort.
  • Hilfe anbieten und nachfragen. Unterstützung bei alltäglichen Dingen ist wertvoller, als Du vielleicht glaubst.

Bist Du selbst betroffen vom Tod eines lieben Menschen, dann scheu Dich nicht um Hilfe zu bitten. Um Dich herum sind so viele Angehörige und Freunde, die Dich gerne unterstützen möchten und vielleicht nur auf ein Wort von Dir warten.

Lass uns gegenseitig aufeinander Acht geben und füreinander da sein.

verfasst von Claudia

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